Der Slowakische Rauhbart ist gemäß Standard und somit im Zuchtziel ein rauhaariger Vorstehhund.
Bei der Entstehung der Rasse waren rauhaarige und kurzhaarige Vorstehhunderassen beteiligt.
Da es sich um eine junge Rasse mit noch relativ kleiner Zuchtbasis handelt, wurden zudem zwecks Erweiterung selbiger seit 2003 erneut Hunde der Ursprungsrassen eingekreuzt.
Das sogenannte Rauhaar (Furnishing) ist eine bestimmte Form der Haarlänge und -beschaffenheit, bei der ein Hund vor allem am Fang und den Brauen ein deutlich ausgeprägtes Haar aufweist.
Furnishing ist dominant über Nichtfurnishing.
Da Furnishing dominant ist, bildet ein mischerbiger Hund (F/f) sowohl am Körper, als auch an Fang und Brauen die für Rauhhaar typische Fellstruktur aus.
Ein üppig ausfallender Bart kann ein Indiz für F/F sein, muss es aber nicht.
Beispiele F/F:
Hingegen sind deutlich knappere Bärte oft ein recht zuverlässiges Indiz für F/f.
Beispiele F/f:
Hunde die f/f sind sehen eindeutig kurzhaarig aus.
Ihr Fell fühlt sich i.d.R. anders an, als das eines "knappen" F/f Hundes.
Beispiele f/f:
Dass F/F und F/f rein optisch nicht klar zu unterscheiden sind, zeigen diese beiden Hunde
(links F/f, rechts F/F):
Für die Zucht bedeutet das Vorhandensein mischerbig rauhaariger Hunde:
Letztendlich sind kurzhaarige Slowakische Rauhbärte ebenso gesund, wesensfest und gut veranlagt wie ihre bärtigen Geschwister. Eine eigene Zuchtzulassung wird ein kurzhaariger Rassevetreter derzeit in Deutschland leider nicht erhalten, da Kurzhaar unter "schwere Fehler" im Standard aufgeführt wird.
In meinen Augen ein großer Nachteil für die Zucht, da es zusätzlich die Zuchtbasis einengt.
Bis ein Hund in die Zucht geht, braucht es nicht nur Engagement und Zeit des Besitzers, sondern auch einen Hund, der sich in allen Punkten entsprechend entwickelt und mindestens die geforderten Zuchtauflagen erfüllt.
Ein kurzhaariger Hund kann mit einem mischerbigen verpaart, immerhin noch 50% mischerbige und somit rauhaarige Nachtzuchten haben.
Ein kurzhaariger Hund verpaart mit einem reinerbig rauhaarigen Hund würde 100% mischerbige = rauhaarige Nachzuchten hervorbringen.
In meinen Augen ist der Ausschluss kurzhaariger Hunde eine verschenkte Möglichkeiten, solange die Zuchtbasis international noch sehr überschaubar ist.
Als Züchter möchte man ggfs. wissen wie viele Welpen rauhaarig sind, bevor sie ein bestimmtes Alter erreichen, in dem es selbst bei "knapperen" F/f sichtbar und fühlbar wird. Da verschiedene Labore einen zuverlässigen Gentest auf Furnishing anbieten, kann also lange bevor die Hündin belegt ist anhand der Testergebnisse der Eltern vorausgesagt werden, wie viele Welpen theoretisch rauhaarig werden.
Im Ausland haben meines Wissens nach kaum Deckrüden einen Gentest auf Furnishing vorzuweisen.
Wenn ein Rüde bereits f/f Nachzuchten hervorgebracht hat, kann man davon ausgehen, dass er selbst F/f sein muss.
In Deutschland haben derzeit (Stand September 2020) 15 Hunde die VDH Zuchtzulassung, von denen 12 Hunde F/f und gerade mal 3 Hunde F/F sind. Letztere sind alles Rüden, was sie hoffentlich nicht zu "Popular Sire" in der kleinen Zuchtbasis werden lässt.
Die Verteilung von F/f und F/F in Deutschland lässt erahnen, dass es sich in der Rasse kaum vermeiden lässt, mischerbig rauhaarige Hunde zu verpaaren und mit 25% kurzhaarigen Hunden zu rechnen.
Denn Gesundheit, Wesen und Leistung und auch ein nicht zu hoher Inzuchtfaktor gehen vor Rauhaarigkeit. Auch wenn dies den Standard unserer Rasse ausmacht.
Kommt für einen Interessenten aus verschiedensten Gründen kein kurzhaariger Rassevertreter in Frage, kann er sich entweder
oder
oder